ALPHA – ⲀⲖⲪⲀ

א

ʔalef – אלף

Aus dem lautlosen ʔalef gehen alle anderen Buchstaben hervor. Das ʔalef regiert ausgehend von dem unsichtbaren Bereich. Es west jenseits des Seins, stellt die Verbindung zum Jenseits her.
»Schaut, aus dem Jenseits kommt die erste Manifestation: der Tropfen. Und gleich zeigt sich diesem jenseitigen Tropfen ein diesseitiger gegenüber. Liebe kreiert; Schöpfung ist Liebe.«

BĒTA – ⲂⲎⲦⲀ

ב

beyt – בית

»Wir nennen dieses erste sich im Laute manifestierende Zeichen beyt, und das bedeutet ›Haus‹. Und das ist nun diese Welt, das Diesseits. Es ist das sich Manifestierende, und dieses bringt gleich seine Welt mit sich. Alles, was sich zeigt, was sich zeigen kann, was sich zu zeigen vermag, bildet diese Welt.«

GAMMA – ⲄⲀⲘⲘⲀ

ג

gīmel – גימל

»Das dritte der Zeichen ist gīmel, das Kamel, das den Menschen den Weg durch die Zeit und Zeiten gehen lässt. Es trägt den Menschen. Er selber ruht; er könnte von sich sagen, er sei derselbe, er bewege sich nicht. Er wird aber getragen, und das ihn Tragende bewegt sich und bringt ihn durch neue Lande.«

DELTA – ⲆⲈⲖⲦⲀ

ד

dalet – דלת

»Dank Gott führt uns das Kamel durch unsere Welt bis hin zur Türe. Und ich glaube, dann wollen wir sie wohl auch öffnen. Folgt denn nicht auf den dritten Buchstaben, gīmel, der Buchstabe dalet als vierter? Und dalet bedeutet Tür.«

EPSILON – ⲈⲮⲒⲖⲞⲚ

ה

heʔ – הא

»Das Haus hat Fenster, die Welt lässt Botschaften von außen ein. Sobald wir durch das Öffnen der Tür die Möglichkeit des Hinaustretens und des Hereinlassens gewahr werden, entdecken wir, dass unser Haus, unsere Welt schon seit jeher dieses Fenster hat, dass die Helligkeit drinnen die Quelle in einem Lichte draußen und die Herzenswärme unter Menschen ihre Wurzeln in einer größeren Liebe hat.«

WAW – ⲞⲨⲀⲞⲨ

ו

waw – וו

»Jetzt, wo mit heʔ die Vollkommenheit erreicht ist, wo die Menschenform reif ist, sucht sie ihr Ebenbild im Himmel, so wie das Himmlische sich sehnt, den irdischen Menschen in seiner Vollkommenheit zu erkennen. Aus dieser Sehnsucht von unten nach oben und von oben nach unten entsteht jetzt die Verbindung. Die Beziehung schlägt die Brücke zwischen Erde und Himmel. Heißt nicht deshalb das Zeichen, das uns jetzt auf unserem Weg durch das Leben, dem Weg durch die Paläste, durch die himmlischen Hallen begegnet, waw? waw bedeutet ›Haken‹, ›Verbindungshaken‹, etwas, das zwei getrennte Dinge zusammenbringt. Ist waw nicht auch deshalb das Wort ›und‹, womit wir Sätze zusammenfügen, Inhalte miteinander verbinden? Jetzt ist der Mensch in seiner Sehnsucht, als Mann und Frau zusammen, mit dem Oberen verbunden.«

ZĒTA – ⲌⲎⲦⲀ

ז

zayin – זין

»Man nennt dieses Zeichen zayin, und das bedeutet eigentlich ›Waffe‹. Der Kampf mit der Waffe zayin ist der Krieg Gottes. Und an der anderen Seite stehen die Kriege der Menschen. Das siebte Zeichen zeichnet den 7. Tag der Schöpfung, es ist der Tag unseres fortwährenden ›Jetzt‹.« Die sieben Tugenden sind uns Waffen auf unseren Wegen an der Seite Gottes.

ĒTA – ⲎⲦⲀ

ח

ḫeyt – חית

»Das Achte trägt das Siegel des 8. Tages, des großen Tages der anderen, der kommenden Welt. Es ist auch der Tag des Messias [Khristos], des Gesalbten, trägt doch das Wort ›Salböl‹ den Begriff ›acht‹ in sich. Der achte Buchstabe, ḫeyt, bedeutet ›Zaun‹. In seiner Form ist das ›Fenster‹ des heʔ geschlossen. Man sieht nur sich selbst und seine eigene Welt. Der Zaun, das Zeichen ḫeyt bedeutet eine gewaltige Erfahrung. Sie ruft uns zur Wirklichkeit. Es ist ein Teil des Liebesspieles zwischen Gott und dem Menschen. Die Liebenden spielen miteinander.«

THĒTA – ⲐⲎⲦⲀ

ט

ṭeyt – טית

»Das Zeichen ṭeyt zeigt der Form nach, wie eine Hieroglyphe, den Raum einer Gebärmutter mit der kleinen Öffnung. Doch es zeigt auch einen Raum, in dem Finsternis herrscht. Die 9. Plage in Ägypten ist die Finsternis.«

IŌTA – ⲒⲰⲦⲀ

י

yōd – יוד

»In dieser 10, diesem yōd, wohnt das Geheimnis von Gottes Namen! – yōd-heʔ-waw-he. Das Wort yōd selber aber bedeutet ›Hand‹: Grundlage und Mysterium unseres Handelns.«

KAPPA – ⲔⲀⲠⲠⲀ

כ

kaf – כף

»So wie ʔalef stumm ist, so ist die Hand als yōd noch nicht richtig erkennbar in dieser neuen Ebene der Zehner. Es ist die Wirklichkeit der yōd-Welt, mit allem, was wir von yōd wissen und fortwährend erfahren. Und so wie der Laut mit beyt in unsere Wirklichkeit hinausexplodiert, so erfährt man die Hand erst richtig im Zeichen kaf. Denn kaf bedeutet ebenfalls ›Hand‹, nunmehr aber die Hand, die bereit ist zum Greifen. Und das bedeutet für den Menschen zugleich die Fähigkeit zum Begreifen. Das Haus der Welt wird auf der Ebene von yōd greifbar.«

LAMBDA – ⲖⲀⲘⲂⲆⲀ

ל

lamed – למד

»Die Hand ergreift nun lamed, den Ochsenstachel, den Stock, womit der Stier zur Bewegung gebracht wird. Der Stier mit seinem Geheimnis pflügt die Welt, macht sie bereit, die Saat aufzunehmen. ʔalef kommt zur Erscheinung. Die Zeichen am Himmel mit dem Zeichen Stier am Anfang, beginnen sich zu drehen, zu bewegen. Die Zeit gerät in Bewegung.«

MY – ⲘⲨ

מ

mem – מם

»Und die Zeit zeigt sich im jetzt erscheinenden Zeichen mem. Die Bewegung des Stieres, die Änderungen der Konstellationen, die Entwicklung, das Wachstum gründen bereits im verborgenen Ursprung in den Schöpfungstagen des ›Anfangs‹. Das Zeichen mem heißt auch ›Wasser‹. Wasser, das ist, was wir als Zeit empfinden. mem ist aber zugleich – nach lamed als 30 – die Zahl 40. Das Männliche, das sich in der Zahl 3 birgt, bringt das Weibliche, der Zahl 4 entsprechend, hervor, so wie gīmel, das Kamel, zum dalet, zu Türe der Welt führt.«

NY – ⲚⲨ

נ

nūn – נון

»nūn bedeutet ›Fisch‹, nach der Überlieferung aber auch den Ur-Fisch, auf dem die Welt ruht, den Leviathan. nūn weist auf das Erscheinen des Lebens, auch des Menschen, im Wasser, in Zeit und Raum dieser Welt. Des Menschen Lebenssinn zeigt sich in der Figur von nūn.«

XI – ⲜⲒ

ס

śamekh – סמך

»Dieses Zeichen, śamekh ist die Schlange, die dem Menschen im Wasser, eben in der Zeit, begegnet und ihn versucht. Bei der Schlange schließt alles, ist alles schlüssig, der Kreis ist vollendet. Das ist das Verführerische. Man engt die Welt ein, und bald schließt alles perfekt. Das Paradigma ist die List der Schlange.«

OMIKRON – ⲞⲘⲒⲔⲢⲞⲚ

ע

ʕayin – עין

»ʕayin bedeutet ›Auge‹. Und es ist die 70. zayin, die 7, war das Schwert – die Waffe für den Weg. Jetzt, in den Zehnern, erhält der Kampf einen neuen Aspekt. Das Auge sieht, nimmt wahr. Das Wort für ›sehen‹ lautet im Hebräischen wie das Wort für ›weiden‹, für ›Hirte‹. Im Sehen vereint der Mensch die Vielheit des Gesehenen.«

PI – ⲠⲒ

פ

peʔ – פא

»Die Form des Zeichens peʔ, wie sie ebenfalls aus unserem Jenseits zu uns kam, sagt, dass erst durch unseren Mund das Handeln sich mit seinem Ursprung zeigt. Im Wort, und das heißt in allem, was wir tun, denken, phantasieren, meditieren, im Wort, das immer jede Gestalt annehmen kann, je nachdem wir denken, uns sehnen, lachen oder weinen, im Wort manifestiert sich erst der Sinn des Handelns, der Sinn dieser Zehner-Reihe der Buchstaben.«

ṢAMPI – ⳀⲀⲘⲠⲒ

צ

ṣadī – צדי

»Jetzt erscheint auf unserem Weg das Zeichen ṣadī, das ist der Haken, mit dem die Fische aus dem Wasser gezogen werden.«

ḲOPPA – ϞⲞⲠⲠⲀ

ק

ḳōf – קוף

»Aus dem Zeichen ṣadī wird eine neue Reihe, eine neue Welt geboren. Aus ṭeyt, dem 9. Zeichen, kommt die Reihe der Zehner; aus ṣadī, der 90, kommt die Reihe der Hunderter. Die Fische kommen in eine neue Welt, eine Windung höher. Das erste Zeichen dieser dritten Reihe ist das ḳōf, und dieses ḳōf bedeutet sowohl ›Nadelöhr‹ als auch ›Affe‹. Die Reihe der Einer sei das Vergangene (der Ursprung im Jenseitigen), die Reihe der Zehner das Jetzt (die Welt unseres Tuns in Zeit und Raum) und die Reihe der Hunderter die Zukunft (das Eschatologische, die kommende Welt, die Heimkehr ins Jenseits).«

RHŌ – ⲢⲰ

ר

reyš – ריש

»Das Zeichen reyš schreibt sich genauso wie roʔš, ›Haupt‹. Das Obere erscheint als die eigentliche Qualität des Menschen. Im Oberen ist alles enthalten, was unten ist. Wie der Kopf den Körper dirigiert, so herrscht das Reich des Himmels über das Reich dieser Welt.«

SIGMA – ⲤⲒⲄⲘⲀ

ש

sīn (šīn) – שין

»Das šīn ist ein wunderbares Zeichen. šīn bedeutet ›Zahn‹. Man stellt das Zeichen šīn auf dem Haupt des Menschen dar, dort, wo das Haar an der Stirne endet, in der Mitte über den Augen. Jetzt sehen wir, dass die Mahlzeit sich dort, am Haupte, auf dem reyš, also oben, abspielt. Man könnte sagen, dass das eigentliche Mahl, entsprechend dem Essen mit Mund und Zähnen, dort oben stattfindet. Wir begegnen am Tisch nicht nur den Speisen der unteren Welt. Sagt man denn nicht, ein Mahl ohne Worte der Torah sei wie ein Götzenmahl?«

TAW – ⲦⲀⲨ

ת

taw – תו

»In der Hieroglyphe hat man für das taw, den 22. Buchstaben, ein Kreuz gezeichnet. Der eine Weg schneidet den anderen. Sie widersprechen sich. Jedesmal ist es eine fremde Dimension, die die unsrige schneidet. Das Leben wird vom Weg des Todes geschnitten, das Glück vom Leid. Und auch umgekehrt. taw bedeutet Leiden. Man erfährt den Weg des Menschen in diesem Erscheinen in das Exil der Buchstaben als einen Weg zu diesem taw hin, also zu diesem Kreuz. Damit endet der Weg: er endet im Tod. Jetzt wird er vom Kreuz abgenommen. Im Grab ist er nicht. Das Grab enthält nur die unfassbare Mitteilung der Auferstehung.«

YPSILON – ⲨⲮⲒⲖⲞⲚ

Der Anfangsbuchstabe des griechischen Wortes für ›Sohn‹ ist das ypsilon. Das Werk des Sohnes Gottes zielt auf das Jenseits. die 22 hebräischen Buchstaben werden durch den Sohn Gottes überschritten.

PHI – ⲪⲒ

KHI – ⲬⲒ

PSI – ⲮⲒ

ŌMEGA – ⲰⲘⲈⲄⲀ

ŠAI – ϢⲀⲒ

FAI – ϤⲀⲒ

ḪAI – ϦⲀⲒ

ḪORI – ⳈⲞⲢⲒ

HORI – ϨⲞⲢⲒ

ḎANḎIA – ϪⲀⲚϪⲒⲀ

ṮIMA – ϬⲒⲘⲀ

TI – Ϯ

KHI-RHŌ – ⲬⲒ-ⲢⲰ

Alle Dinge, alle Zeichen und alle Wesen werden in Khristos zusammengefasst und erlöst.